Finanzinstitute sind Motoren der Green Economy

Gemäß Berechnungen der Vereinten Nationen sind jährlich zwei Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes (BIP) für eine Transformation der Wirtschaft nötig.

Finanzinstitute sind Motoren der Green Economy

München, 26. September 2012. Um die Grundsätze einer Green Economy zu etablieren, bedarf es geeigneter Finanzierungsstrategien und Geldgeber. Gemäß dem „Green Economy Report“ des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) sind Investitionen von zwei Prozent des weltweiten, jährlichen Bruttoinlandsproduktes (BIP) nötig, um den grundlegenden Übergang zu einer grünen, also auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung basierenden, Wirtschaft zu ermöglichen. Weiterhin strömen hohe Geldsummen in nicht-nachhaltige Projekte.

Obwohl ein breiter Konsens darüber besteht, dass Anlagestrategien, auch aus Eigeninteresse Umwelt-, Sozial- und Corporate Governance-Themen einbeziehen sollten, fließen immer noch Milliardenbeträge in Projekte der „Old Economy“. Diese sind meist auf kurzfristige Rendite ausgerichtet und haben die ökologischen und sozialen Folgen ihres Handelns nicht im Blick.

Um das zu ändern, hat das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) schon im Jahr 2003 eine globale Partnerschaft mit dem privaten Finanzsektor gestartet. Über 200 Finanzinstitute aus der globalen Banken-, Versicherungs- und Investmentbranche sind Mitglieder der Finanzinitiative (UNEP FI). Ziel der Initiative ist es, Umweltschutz und Nachhaltigkeit in die Dienstleistungen des Finanzsektors zu integrieren und private Investitionen in grüne Technologien zu fördern. UNEP hat errechnet, dass dafür bis 2050 jährlich zwei Prozent des globalen BIP nötig sind.

Denn die Green Economy lässt sich nicht ohne erhebliche Investitionen in ressourceneffiziente Technologien, Infrastrukturprojekte, neue Mobilitäts- und Energieversorgungskonzepte, Bildung und Forschung umsetzen. Finanzdienstleister wie Banken, Beteiligungsgesellschaften oder Versicherungsunternehmen spielen dabei eine entscheidende Rolle: Sie verfügen über die nötigen finanziellen Ressourcen und entscheiden darüber, ob Kapitalströme in nachhaltige Projekte fließen.

„Eine erfolgreiche Green Economy braucht Finanzdienstleister, die neben der Rendite auch den sozialen und ökologischen Mehrwert beachten und sich als Katalysatoren des Wandels verstehen“, sagt Ivo Mulder von der UNEP-FI (http://www.unepfi.org/). Die bevorstehenden Herausforderungen anzugehen, sei damit ein wesentlicher Teil des unternehmerischen und anlagespezifischen Risikomanagements: „Das 21. Jahrhundert wird anders aussehen. Die Knappheit der natürlichen Ressourcen, die Verfügbarkeit von Wasser, die Zerstörung des Ökosystems und klimatische Veränderungen sind Phänomene, die die Finanzinstitute systematisch in ihre Kredit- und Anlageprodukte einbeziehen müssen – und das im wirtschaftlichen Eigeninteresse des Finanzsektors.“

Wie Finanzinstitute erfolgreich in nachhaltige Initiativen investieren und damit gleichzeitig Geld verdienen können, zeigt die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG (http://www.deginvest.de/)), ein Tochterunternehmen der KfW. Die DEG engagiert sich für unternehmerische Initiativen in Entwicklungs- und Schwellenländern, die Umwelt- und Sozialstandards einhalten und deren Arbeit sich positiv auf die Entwicklungspolitik vor Ort auswirkt. Die Investitionen der DEG lohnen sich.

„Mit unseren Eigenkapitalbeteiligungen gehen wir bewusst höhere Risiken ein und fördern aussichtsreiche Unternehmen. Beim späteren Verkauf der Beteiligungen lässt sich oft auch gut verdienen, was wiederum neue Finanzierungen ermöglicht. Dreh- und Angelpunkt ist für die DEG, dauerhaft erfolgreiche, nachhaltige Investitionen auf den Weg zu bringen.“ Ein gutes Beispiel sei die langjährige Kooperation mit der SEKEM-Gruppe, sagt DEG-Bereichsleiterin Manuela Marques.

SEKEM gilt als erstes ägyptisches Social Business und hat sich auch durch die Beteiligung der DEG zum Marktführer in der biologischen Landwirtschaft und Arbeitgeber von 2.000 Menschen entwickelt. Der SEKEM-Geschäftsführer Helmy Abouleish und Manuela Marques von der DEG sprechen über ihre Erfahrungen auf der diesjährigen Nachhaltigkeitskonferenz SusCon 2012, die von 27. bis 28. November in der UN-Stadt Bonn stattfindet.

Ziel der SusCon ist es, konkrete Maßnahmen für die Ausgestaltung einer tragfähigen „Green Economy“ zu erarbeiten. Die SusCon will aufzeigen, wie die von UNEP berechneten zwei Prozent des globalen BIP erreicht werden können. Daher gehen Abouleish und Marques gemeinsam mit den Konferenzteilnehmern in der SusCon-Themensession „Sustainable Financing“ folgende Aufgaben an:

– Sowohl Engpässe als auch Lösungen identifizieren, um die Grundsätze für verantwortungsbewusstes Investment, Kredit-und Versicherungsgeschäft effizienter umzusetzen.

– Klären, ob Regierungen den Finanzsektor dahingehend regulieren sollen, dass soziale und ökologische Mindeststandards erfüllt werden.

– Klären, inwiefern Mikrofinanzierung zum gemeinsamen Vorteil für arme und reiche Volkswirtschaften eingesetzt werden kann.

Mehr Infos unter www.SusCon.net (http://www.suscon.net)

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Mildred Steidle, Organic Services: +49 89-82075908; m.steidle@organic-services.com

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Bernward Geier, COLABORA: +49 (0)2245-618652; b.geier@colabora-together.de
Fritz Lietsch, forum Nachhaltig Wirtschaften: +49 (0)89-746611-41; f.lietsch@forum-csr.net

SusCon 2012 – Die „International Conference on Sustainable Business and Consumption“ bringt Wirtschaftsvertreter mit wichtigen Anspruchsgruppen von Regierung und UN-Organisationen sowie NGOs zusammen. Die Konferenz findet 2012 zum ersten Mal in der UN-Stadt Bonn statt. Vom 27. bis 28. November 2012 werden Unternehmen, NGOs und Politiker zum Thema „Green Economy“ diskutieren und Lösungsansätze für nachhaltige Wertschöpfungsketten vorstellen. Im Fokus stehen technische Innovationen, CSR 2.0, Ressourceneffizienz, Zertifizierungen sowie finanzieller Wandel und Lifestyles. Erwartet werden 400 Teilnehmer. Bereits 2010 zog die SusCon rund 300 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, NGOs und Medien aus 28 Ländern an.

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