Pirmasens für Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2012 nominiert
>> Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. nominiert westpfälzische Stadt unter die Top 3 in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Städte mittlerer Größe“
>> Jury-Entscheidung würdigt hohes soziales und ökologisches Engagement von Pirmasens vor dem Hintergrund demografischer, wirtschaftlicher und durch den Klimawandel bedingter Herausforderungen
Pirmasens, 14. September 2012. Hohe Auszeichnung für Pirmasens: Die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis hat die westpfälzische Stadt unter die Top 3 in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Städte mittlerer Größe“ gewählt. Damit ist Pirmasens für den erstmals ausgelobten und mit 100.000 Euro dotierten „Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Städte und Gemeinden 2012“ nominiert und befindet sich mit seiner Nachhaltigkeitsexzellenz unter den führenden Kommunen des Landes. Dies wurde der Stadt am 10. September vom Kuratorium der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. mitgeteilt.
Die Preisverleihung findet anlässlich des Deutschen Nachhaltigkeitstages 2012 (Fokus Kommunen) am 6. Dezember 2012 in Düsseldorf statt. Dann erst erfahren die Vertreter der Stadt, welche Kommune der Top 3 in jeder Kategorie den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Städte und Gemeinden erhält.
„Wir freuen uns sehr über die Top-Nominierung, die Pirmasens im Wettbewerb um den Nachhaltigkeitspreis erreichen konnte. Die Entscheidung der Jury bestätigt uns darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind mit unserer Strategie, den Herausforderungen aus Strukturwandel, demografischer Entwicklung und Ökologie mit abgestimmten Projekten in vielen Politikbereichen der Stadt engagiert entgegen zu treten – und damit die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt jetzt und in Zukunft – also nachhaltig – zu gewährleisten“, zeigt sich Dr. Bernhard Matheis, Oberbürgermeister von Pirmasens, begeistert über die Top-3-Platzierung von Pirmasens.
Zu der hochkarätig besetzten Jury, die das Spitzenfeld unter den nominierten Kommunen ermittelt und dabei Pirmasens auf eine Top-3-Position gesetzt hat, gehörten Prof. Dr. Klaus Töpfer (Exekutivdirektor Institute for Advanced Sustainability Studies), Christina Rau (Kuratorin und Schirmherrin verschiedener sozialer Institutionen), Ole von Beust (Erster Bürgermeister Freie und Hansestadt Hamburg a. D.) und Prof. Dr. Thomas Hirth, Leiter „Netzwerk Nachhaltigkeit“ Fraunhofer-Gesellschaft. Als Juryvorsitzender fungierte Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär Rat für Nachhaltige Entwicklung.
Bewerbung mit zahlreichen Projekten
Als eine von 119 Kommunen hat sich Pirmasens Anfang Juni 2012 in den Themenfeldern „Governance & Verwaltung“, „Klima & Ressourcen“, „Lebensqualität & Stadtstruktur“ und „Sonderpreis der Deutschen UNESCO-Kommission „Bildung für nachhaltige Entwicklung““ beworben. Folgende Projekte wurden eingereicht:
– Pirmasenser Pakt für Bildung und Qualifizierung
– PS:patio! Wohnen für Generationen
– Klimaschutzinitiative – Klimaschutzkonzept
– Finanzmanagement – Entschuldungsfond
– Kooperation mit Gebietskörperschaften beispielsweise bei der Abwassereinigung
– Energiepark
– Klimaschutz bei der Abwasserreinigung: Thermodruckhydrolyse und Phosphor-Recycling
– Pedelecs als Dienstfahrzeuge für einen aktiven Umweltschutz
– Experimenteller Radwegebau
– Innovatives Straßenunterhaltungsmanagement
– Intelligentes Verkehrsleitsystem
– Modernisierung der Straßenbeleuchtung
– Netzwerk Tourismus
– Städtebauliche Idee „Stadtumbau zu einer zukunftsfähigen Innenstadt“
Stadtentwicklung mit Plan
Bereits Mitte der 90er Jahre hat Pirmasens ein Stadtleitbild und in den letzten Jahren ein Stadtentwicklungskonzept aufgestellt, das den Rahmen für konkrete Aktionsfelder zu Themen wie Stadtbild, Wohnen, Umwelt, Einzelhandel und Tourismus bildet. Dadurch werden die einzelnen Projekte eng miteinander verzahnt und wirken als Teile eines Ganzen. Pirmasens hat sich mehreren Netzwerken von Städten mit vergleichbaren demografischen Problemen angeschlossen und mit Vertretern von Landesentwicklung und -planung ein Stadtentwicklungskonzept erarbeitet: „Pirmasens 2015“ dient als Planungsrahmen für eine städtebaulich geordnete, sozial verträgliche und wirtschaftlich wie ökologisch tragfähige Entwicklung. Im Ergebnis wurden dadurch grundlegende strategische Entwicklungen eingeleitet, die das Prinzip der Nachhaltigkeit zum Maßstab haben.
Ergänzendes zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist eine Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und dem Rat für Nachhaltige Entwicklung wird der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ab 2012 auch an „Deutschlands nachhaltigste Städte und Gemeinden“ vergeben. Gewürdigt werden Kommunen, die durch besonders nachhaltige Stadt- und Gemeindeentwicklung im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten den Gedanken einer zukunftsfähigen Gesellschaft fördern.
Bildrechte: Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V.
Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Wanderprediger Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das über 40.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC), die Ausrichtung internationaler Schuhmessen oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Ein-kaufsstadt mit touristischem Anspruch und als einziger internationaler Messestandort in Rheinland-Pfalz. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter http://www.pirmasens.de erhältlich.
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