Vertrauen ist gut, Recherche ist besser
Verbraucherzentrale: Augen auf beim Onlinekauf
Es ist durchaus bequem, vom heimischen Schreibtisch aus einzukaufen, Preise zu vergleichen und Bestellungen vorzunehmen. Ein Einkaufsparadies ohne wenn und aber ist das Internet dennoch nicht. Nicht selten erfolgen Bestellungen, Vorkasse wird geleistet, aber die Ware wird gar nicht oder verspätet geliefert. So auch die Erfahrung von Herrn S., der einem super günstigen Angebot der Firma Kinsland Distribution Ltd. mit Sitz in London nicht widerstehen konnte. 24 Original-Zahnbürstenaufsätze für nur 30 Euro, ein vermeintliches Schnäppchen. Den Kaufpreis hat er noch am Tag der Bestellung überwiesen, seit drei Monaten wartet er jedoch auf die Ware. E-Mail-Nachfragen werden nicht beantwortet, telefonisch ist die Firma nicht zu erreichen. Mittlerweile hat Herr S. im Internet recherchiert. Das Ergebnis war ernüchternd. Nicht nur er, sondern zahlreiche andere Verbraucher sind wie er in die Falle getappt. Er entschließt sich, ebenfalls Anzeige gegen die Firma wegen des Verdachtes de Betruges zu erstatten.
Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V. rät, vor einer Bestellung so viel wie möglich an Informationen und Referenzen über die Firma einzuholen, der man sein Geld anvertrauen will. Hilfreich dafür sind unter anderem auch Foren im Internet, in denen Verbraucher zu bestimmten Firmen ihre Erfahrungsberichte über die Vertragsabwicklung allgemein zugänglich darstellen. Berichten Verbraucher über Lieferengpässe, Probleme bei der Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen oder bei der Rückabwicklung von Verträgen nach einem Widerruf, dann ist Skepsis angesagt. Bevor eine Bestellung mit einem Mausklick abschickt wird, sollte man sich auch vergewissern, dass der Firmenname, die ladungsfähige Adresse, die Registerangaben und der Vertretungsberechtigte des Anbieters leicht aufrufbar sind.
Vorsicht ist insbesondere auch bei Vorkasse angesagt. Grundsätzlich hat der Verbraucher zwar kein Recht auf Wahl einer bestimmten Zahlungsart. Am sichersten ist jedoch die Bezahlung nach Erhalt der Ware mit Rechnung oder die Erteilung einer Einzugsermächtigung. Nachnahmesendungen minimieren zwar das Risiko, können vor Betrügereien jedoch auch nicht wirksam schützen. Zahlungen per Kreditkarte sind absolute Vertrauenssache, hier ist unbedingt auf eine entsprechende Verschlüsselung der Daten zu achten.